(aus: BlachReport messe + marketing Ausgabe 05/09)
IdeenExpo 2009 in Hannover mit neuem Besucherrekord
Allein am besucherstärksten Tag, dem Donnerstag, wurden 48.000 Gäste gezählt und brachten einen Hauch der Expo 2000 nach Hannover zurück. Bei der Premiere der IdeenExpo im Jahr 2007 waren 162.000 Besucher gekommen. Weitere 26.000 Gäste besuchten die parallel veranstalteten Konzerte an den Wochenenden. Selbst Insider wie Dietrich Kröncke, Vorsitzender des Aufsichtsrats der IdeenExpo, war von dieser Steigerung überrascht und wagte einen Ausblick in die Zukunft: „Wir hatten auf 200.000 Besucher gehofft. Die dritte IdeenExpo 2011 ist nach diesem Erfolg sicher.“
Die IdeenExpo fand vom 5. bis zum 13. September 2009 im „Pavillon der Ideen“ – der Messehalle 9 – auf dem Messegelände in Hannover statt. Sie öffnete täglich von 9 bis 18 Uhr. Der Besuch war kostenlos. Besucher der IdeenExpo waren überwiegend Jugendliche, Eltern mit Kindern, Großeltern mit ihren Enkeln, Schulklassen und sogar ganze Schulen. Dazu einige Zahlen: 60 Guides führten rund 2.100 Gruppen durch die Ausstellung. 28.500 junge Menschen haben Workshops und Experimentalshows besucht. 250 Journalisten haben sich im Pressezentrum akkreditiert und für eine deutschlandweite Berichterstattung gesorgt.
Die 151 Aussteller waren mit ihrem Auftritt in der Mehrzahl mehr als zufrieden. Ihr Ziel war es, mit der IdeenExpo dem Fachkräftemangel mit konstruktiven Impulsen entgegenzutreten. Christian Wulff, niedersächsischer Ministerpräsident, bei der Abschlussveranstaltung der IdeenExpo: „Nur wenn junge Menschen die Möglichkeit haben, Technik zu begreifen, können sie Technik verstehen und sich dafür begeistern. Dieses Ziel haben wir erreicht“.
Für das übergroße Interesse an dieser nichtkommerziellen Veranstaltung sorgten über 400 Mitmach-Exponate von 151 Ausstellern in den fünf Themenwelten „Produktion“, „Leben und Umwelt“, „Mobilität“, „Kommunikation“ und „Energie“. 600 Workshoptermine mit 100 unterschiedlichen Themen, 358 Bühnenveranstaltungen auf vier Bühnen und dem Saal 2 des Convention Centers sowie das Abendprogramm mit Top-Acts wie Christina Stürmer rundeten das Programm ab. Allein 13.000 Fans stürmten zum Konzert der Band Silbermond.
Die IdeenExpo wendet sich vor allem an junge Menschen zwischen zehn und 22 Jahren. Obschon sie Technik in vielfältiger Weise nutzen, etwa als Kommunikations- oder Fortbewegungsmittel, Unterhaltungsmedium oder Musik, gelten naturwissenschaftlich-technische Berufsfelder als unattraktiv. Die IdeenExpo möchte ihnen die Scheu vor den als komplex geltenden Berufsfeldern nehmen – indem sie selber experimentieren, die Technik ausprobieren und Menschen in entsprechenden Berufen kennen lernen können. Mit dem Motto „Deine Ideen verändern“ werden sie aufgefordert, sich selbst einzubringen und eigene Ideen zu entwickeln. Neben der Kernzielgruppe werden aber auch Eltern, Großeltern und Lehrende als Multiplikatoren angesprochen. Aussteller der IdeenExpo waren Unternehmen wie Volkswagen, RWE, Siemens, E.ON oder auch Continental, Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie Schülergruppen aus ganz Niedersachsen.
Das Programm gliederte sich in vier Segmente. Dazu zählten die mehr als 350 Exponate im Pavillon der Ideen. Zentral im Pavillon der Ideen befand sich der Inflatable Dome „Vision Zukunft“, in dem die Besucher vielfältige Informationen über die Berufsausbildung bekamen. Neben einer Vielzahl von Bildungsinstitutionen gab es ein Bühnenprogramm mit weiteren Informationen zum Thema. Ein weiteres Highlight waren die Workshops, in denen mehr als 25.000 Plätze für die Teilnehmer zur Verfügung standen. Last but not least rundete ein umfassendes Rahmenprogramm mit Wissenschaftsshows, Experimentalvorträgen sowie dem Abendprogramm mit bekannten Bands und Interpreten das Angebot der IdeenExpo ab. Ein Teil der Shows und Vorträge fand im Convention Center statt. Für das restliche Unterhaltungsprogramm wurde eine große Bühne auf der IdeenPlaza errichtet.
Konzipiert war die IdeenExpo als Technik-Event mit Erlebnischarakter und Mitmach-Aktionen. „Lernen mit allen Sinnen“ – nach diesem Kriterium wurden auch die Exponate und Mitmach-Stationen ausgesucht. Das ging häufig auf, viele Angebote waren regelrecht umlagert. Es gab aber auch einige Negativbeispiele, bei denen sich die beteiligten Unternehmen und Institutionen statisch und eher konventionell auf messestandähnlichen Flächen präsentierten und dabei auch Krawatte und Anzug nicht vergessen hatten: Eine „Besucherabstimmung mit den Füßen“ schloss sie vom Erfolg aus.
Konzeptentwicklung und Organisation der IdeenExpo lag wie bei der Premiere 2007 in den Händen der Agentur C3 Carpe Connect Communications GmbH mit Sitz in Hamburg und Hannover. C3 konnte im Vorfeld eine entsprechende Wettbewerbspräsentation für sich entscheiden. Den Event- und Messebau der Veranstaltung übernahm Holtmann Messe und Event aus Langenhagen, die technische Realisierung der Event- und Mediendienstleister Neumann&Müller.
C3 Carpe Connect Communications unter Leitung von Carsten Gluth entwickelte für die Gestaltung im „Pavillon der Ideen“ eine großzügige Einlasssituation, um die tägliche Rush-Hour, wenn die Busse viele Schulklassen gleichzeitig an den Start brachten, zu bewältigen. Die Abgrenzung zur eigentlichen Ausstellung erfolgte in der Halle durch eine 88 Meter lange und 6,80 Meter hohe stoffbespannte Wand, die sich wellenförmig schlängelte und zu späterer Stunde auch als Projektionsfläche von den dort installierten 60 Moving-Head-Scheinwerfern genutzt wurde.
Den Weg durch die Ausstellung markierte der sogenannte „Ideenpfad“ – eingerahmt zwischen unterschiedlichen hohen Wänden, die sowohl Einblicke und Überblicke als auch Abgrenzungen ermöglichten. Im Zentrum der Halle befand sich der Bereich „Vision Zukunft“ auf einer Fläche von 620 qm. Dafür hatte C3 das größte Indoor Inflatable installieren lassen, das jemals in einer Messehalle aufgebaut wurde. Der Inflatable Dome war immerhin 15,30 Meter hoch und hatte einen Durchmesse von 36 Meter.
Der Inflatable Dome war aber nicht der einzige technische Superlativ. Für die Versorgung der Aussteller sowie der Infrastruktur mit entsprechenden Daten entstand das bisher größte für eine Veranstaltung installierte Cobra Net – ein Glasfasernetzwerk zur Steuerung von Beleuchtung, Beschallung, Video und Kommunikation. Für das Cobra Net verlegte das Team von Neumann&Müller rund fünf Kilometer Glasfaserkabel. Ebenfalls zur Ausstattung zählten unter anderem 350 Lautsprecher für die Notfallbeschallung, 1.200 Scheinwerfer – davon 340 Moving Lights sowie eine umfangreiche Regie. Hier liefen auch die Daten der Überwachungskameras auf, mit denen das Areal an allen neuralgischen Punkten ausgestattet war. Alle Durchsagen erfolgten ebenfalls aus der Regie heraus.
Neumann&Müller war auch für die technische Ausstattung und das Operating der Showbühne mit immerhin 300 qm Bühnenfläche zuständig. Für die Crews der Headliner-Bands stand am FOH ein eigener Arbeitsplatz zur Verfügung. Hier konnten sie entweder ihre eigenen Mischpulte aufbauen oder auf das Equipment von Neumann&Müller zugreifen.
Die Gesellschaft IdeenExpo GmbH wurde 2007 als Public-Private-Partnership gegründet. Gesellschafter der IdeenExpo GmbH sind die Dienstleistungsgesellschaft der Niedersächsischen Wirtschaft (für die Unternehmerverbände Niedersachsen) mit einem Stammkapitalanteil von 45 Prozent, das Land Niedersachsen mit einem Anteil von 35 Prozent und die IHK Hannover Projekte GmbH mit einem Anteil von 20 Prozent.
Info: www.ideenexpo.de