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Dreiklang aus Prominenz, Technologie und Umweltverantwortung

Berlin

Am 29. Mai wurde im Berliner Tempodrom die Verleihung der GreenTec Awards mit einer gleichsam glamourösen und klimaneutralen Gala gefeiert.
- aus dem EventPartner 04.15

Ziel der jährlichen Preisverleihung ist es, Innovationen aus dem Bereich der Umwelttechnologien einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Es war erst das achte Mal, dass die GreenTec Awards verliehen wurden, doch gelten die Awards bereits als der bedeutendste Umwelt- und Wirtschaftspreis Europas. Ausgezeichnet werden seit der ersten Ausgabe im Jahr 2008 innovative Produkte und Projekte, die Maßstäbe im Bereich der Umwelttechnologien sowie ökologischen Lebensstil fördern. Ein ausgewiesenes Kommunikationsziel ist es dabei zu beweisen, dass Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit sich nicht ausschließen.

Organisiert werden die GreenTec Awards von der VKP engineering GmbH, die ihren Sitz in Berlin hat. Die beiden Geschäftsführer Marco Voigt und Sven Krüger arbeiten bereits seit Ende der 90er Jahre zusammen. Erst 2005 wurde eine gemeinsame Firma gegründet. Zuvor arbeiteten sie als Ingenieure für renommierte Unternehmen und fungierten als Berater etwa für die Forschungs-, Wirtschafts- und Umweltministerien. Im Rahmen dieser Tätigkeiten stießen sie oft auf engagierte Menschen, die außergewöhnliche Projekte im Bereich der Umwelttechnologien ins Leben gerufen hatten. Aufrichtig gemeinte Projekte, die es wert waren, unbedingt an das Licht der Öffentlichkeit zu gelangen -es aber nicht aus eigener Kraft schafften.

Da man in Berlin häufig und an jeder Ecke auf einen roten Teppich stößt. der mitunter auch für relativ belanglose Veranstaltungen eingesetzt wird, aber dennoch die Aufmerksamkeit der Medien weckt, kam den beiden Ingenieuren die Idee, für spannende Umweltprojekte einen grünen Teppich auszurollen. Auf der Suche nach der benötigten Unterstützung fand die Idee zunächst kaum Anklang. Doch die Beharrlichkeit der Beiden siegte. Medienpartner sprangen an, Sponsoren und Partner sprangen auf. Zahlreiche Prominente folgten gern. Die Marke "GreenTec Awards" war erfolgreich geboren. Und das Baby gedeiht inzwischen prächtig. Wahrscheinlich auch deshalb, weil es von allen Seiten aufrichtige und nicht geheuchelte Zuwendung erfährt; so u. a. von namhaften und einflussreichen Medienpartnern wie der ProSiebenSat.1 TV-Senderfamilie, der Wirtschaftswoche und dem Handelsblatt. Aufmerksam wurden inzwischen auch namhafte Global Player: Microsoft oder UPS sind beispielsweise inzwischen Sponsoren.

Der grüne Oscar 
Sicherlich, dem Umweltengagement haftet mitunter etwas Trendhaftes an. Und Moden kommen und gehen - eh man sich versieht. Es galt und gilt daher, Partner und Sponsoren zu finden, die den Trend ernsthaft (also im Sinne einer statistisch erfassbaren Entwicklung) annehmen, Partner, die die Notwendigkeit des nachhaltigen Handelns verinnerlicht und die ökologischen und ökonomischen Vorteile (für sich und andere) erkannt haben. Kurzum: Hier greift die Kette "innovative Umwelttechnologie - engagierte Medien - glaubhafte Vorbilder - nachhaltige Produktion - neue Absatzmärkte". Manchem Vollblut-Umweltaktivisten dürfte an dieser Stelle angesichts dieser marktwirtschaftlichen Vokabeln der Kamm schwellen, doch andererseits: Auf diesem Weg kriegt man eben auch Lieschen Müller und Otto Normal mit ins Boot. Die Masse Unreflektierender aus Suburbia, die stolz im Bio-Supermarkt ihr Hähnchenbrustfilet bestellt, kriegt man peu a peu über Lifestyle -Chic weiter auf notwendigen Nachhaltigkeitskurs. Wichtig ist, dass über die GreenTec Awards nachhaltige Ideen in die Köpfe von Entscheidern gelangen. Dringend benötigtes Kapital kann dann alternative Projekte anschieben.

Zugegeben, es sind erste Schritte, und dass hier neben vielen kleinen, jungen Unternehmen auch einige große Industrieunternehmen galant mit Preisen hofiert werden ". nun ". das gehört zum Spiel. Zur Erinnerung: Die Marke ist erst acht. Doch die Ziele für den Sprössling wurden, wenn auch zögerlich, geäußert: Die GreenTec Awards sollen in naher Zukunft nicht nur der größte europäische, sondern der weltweit größte und bedeutendste Preis in diesem Bereich - nicht weniger als die grünen Oscars für Umwelttechnologien - werden. Dass dieses Ziel erreichbar und auch sinnvoll ist, belegt eindrucksvoll die ständig steigende Zahl weltweiter Bewerbungen sowie die wirtschaftliche Entwicklung einiger Gewinner aus den vergangenen Jahren. Die Software-Schmiede JouleX etwa - einer der Gewinner aus dem Jahr 2009 - ging inzwischen für 107 Millionen Dollar an Cisco. Car2Go - 2010 gekürt - hat inzwischen eine Million Kunden weltweit. Und auch in diesem Jahr dürften sich unter den Siegern weitere Anwärter auf weltweites Echo befunden haben.

Auswahlverfahren und Jury 
Insgesamt haben sich über 250 Teilnehmer um die GreenTec Awards beworben. Bewerben kann sich jede/r, von der Einzelperson bis zum Global Player. Die Entscheidung darüber. wer aus der jeweils nominierten Dreiergruppe den Preis der Kategorie erhält, fällt jedes Jahr eine 60-köpfige Jury, die durch die Veranstalter der GreenTec Awards berufen wird und sich aus Journalisten, Moderatoren, Schauspielern, Musikern und Vertretern der Industrieverbände, Forschungsinstitute und Hochschulen zusammensetzt. Entsprechend aufwändig gestaltet sich die Entscheidungsfindung. Seit 2014 wird der gesamte Auswahl- und Bewertungsprozess vom TÜV Nord geprüft und mit dem Gütesiegel "Certified Process Of Competition" ausgezeichnet. Zusätzlich zu den zehn Kategorien wurden vier Sonderpreise - wie etwa der Musiksonderpreis - vergeben.

Warum? Musik gilt als ein emotionales und hilfreiches Medium. als ein universelles Kommunikationsmittel. Musiker, die besonders umweltbewusst handeln, werden hier belohnt: Nena 2015. Kettenglied: glaubhafte Vorbilder.

Die grüne Gala 
Für die 1.000 geladenen Gäste wurde der grüne Teppich aus recyceltem "Ocean Plastic" in einem Losberger-Zelt ausgerollt. Ein Porsche Shuttle Service brachte V!Ps in neuesten Modellen der SE-Hybrid-Reihe zur Gala. Alle übrigen Besucher wurden gebeten, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Im Foyer des Tempodroms präsentierten sich über 30 Aussteller mit ihren nachhaltigen Projekten und Produkten - eine entspannte Leistungsshow in edler und gleichzeitig ungezwungener Atmosphäre inklusive Cocktail- und Bierbar. Tanzfläche, Elf-Gänge-Flying-Menü, Kickertischen aus Pappe - und dazwischen Stars und Sternchen. Industriekapitäne und eine kleine Prise Politikprominenz. Eine Börse guter Ideen!

Auf einer 240 m2 großen Leinwand hinter der Hauptbühne zeigten Live-Kamerabilder, wer gerade den grünen Teppich betrat: u. a. TV-Moderatorin Nazan Eckes. Schwergewichts-Weltmeister Dr. Wladimir Klitschko, die Musiker The BossHoss. der Umweltaktivist David Mayer de Rothschild, Schauspielerin Christine Neubauer oder auch die am Vorabend gekürte Vanessa Fuchs. Letztere nahm ihren ersten offiziellen Termin als Germany's Next Top Model Siegerin wahr: Pro7 gab alles! Die Begrüßungsrede hielt Peter Altmaier, seines Zeichens Chef des Bundeskanzleramtes und Bundesminister für besondere Aufgaben. Mutige Wahl - denn der ehemalige Bundesumweltminister verkörpert für viele Kritiker immer noch den Bremsklotz der Ökorepublik.

Das Bühnen- und Lichtdesign sorgte indes für eine uneingeschränkt angemessene Atmosphäre: Naturrasen statt PVC-Boden: und die Deckenkonstruktion des Tempodroms wirkte. dank geschickt gewählter Beleuchtung, bisweilen wie ein Dach aus riesigen Palmwedeln. Die edel und nach allen Regeln der modernsten Veranstaltungstechnik inszenierte dreistündige Preisverleihung wurde von Annemarie Carpendale und Matthias Killing moderiert. Durchweg exzellent produzierte Einspielfilme stellten die Nominierten vor. Man erlaubte kritische Zwischenfragen aus dem Publikum, bot interessante Interviews mit Promis, und dazwischen gab es stilsicher inszenierte musikalische Darbietungen. Dabei spannte sich der Bogen von Klassik (Ravels Bolero) bis hin zum spontanen Kanon-Singen mit Preisträgerin Nena. Beste Unterhaltung, eben "We Love To Entertain You". Kettenglied: engagierte Medien.

Die anschließende After-Show-Party im Foyer war bis 3:00 Uhr angesetzt. Ein Imbiss-Stand mit veganer Currywurst lockte zahlreiche Gäste aus dem Foyer auf das Gelände vor dem Tempodrom, und eine laue Mai-Nacht machte es den Gästen sichtlich schwer, sich von der beseelten Veranstaltung zu trennen.

Grüne Eventtechnik 
Über 100 Partner, 50 Botschafter und 30 Aussteller ermöglichten diese außergewöhnliche Veranstaltung, die so umweltfreundlich wie nur möglich umgesetzt wurde. Für die technische Planung und Umsetzung zeichnet seit einigen Jahren Neumann&Müller Veranstaltungstechnik verantwortlich - in diesem Jahr erstmals auch Platin-Sponsor. Unterstützung aus der Branche kam von Partnern wie der GD:group und dem renommierten Zelthersteller Losberger.

N&M setzte in diesem Jahr über 250 LED-Leuchten ein. Im Bereich der Bühne etwa waren MAC Quantum, Wash und Spotlights gesetzt, die hochwertiges und homogenes Weißlicht boten. Dies war besonders wichtig, da die Gala von mehreren Kameras begleitet und als Pro7 Live-Stream zu sehen war. Gleichzeitig lieferten diese LED-Lampen das Show- und Effektlicht. Auch im Foyer und im gesamten Ausstellungsbereich wurde mit Weißlicht auf LED-Basis gearbeitet. Einige Messestände wurden mit effizienten CDM-T Leuchten (Halogen-Metalldampf) unterstützt. Lediglich im Bereich des Grünen Teppichs, wo TV-Kameras und Pressefotografen die prominenten Gäste ablichteten, waren konventionelle Scheinwerfer im Einsatz.

Während die LED-Technik für Bewegtbilder und das Live-Erlebnis bereits gute Ergebnisse liefere, gäbe es für Fotos derzeit noch nicht die richtigen Produkte. Man gehe aber davon aus, dass im kommenden Jahr bereits LED-Leuchten für diese Einsatzzwecke auch im eigenen Bestand zur Verfügung stünden, erklärte N&M-Geschäftsführer Alexander Ostermaier. "Wir wollten keine Kompromisse eingehen, um den Pressefotografen in puncto Lichtqualität und Farbtreue gute Voraussetzungen zu bieten." Wie zu erfahren war, führten die "LED-Maßnahmen" zu einer Verbrauchseinsparung von ca. 70 o/o. Ein Vorteil beim Einsatz von LED-Technik besteht darin, dass nur dann Strom fließt, wenn das Licht der jeweiligen Lampe benötigt wird. Gerade für die Proben- und Standby-Zeit ist dies nicht unwesentlich.

"Bei unserem Bestreben, nachhaltig zu agieren, ist die Stromersparnis, die wir bei einem solchen Event erzielen können, nur ein Teilaspekt", betonte Alexander Ostermaier, der auch Mitglied der Jury ist. Sein Unternehmen stelle grundsätzlich alle Investitionen - nicht nur im Rental-Bereich, sondern auch in den für Fuhrpark, IT oder Büroausstattung zustän-digen Abteilungen - in puncto Nachhaltigkeit auf den Prüfstand. Allerdings werde dabei neben dem ökologischen auch der betriebswirtschaftliche Blickwinkel beleuchtet. So sei es beispielsweise nicht vorteilhaft, in Zyklen von zwei Jahren zwar stets das neueste. Aber nicht vollständig ausgereifte Produkt im Verleih-Portfolio zu haben, um es dann durch ein wiederum neues, unausgereiftes Produkt zu ersetzen. Aus diesem Grunde habe man sich auch dazu entschlossen. zur Ausleuchtung am Grünen Teppich noch einmal die bewährten konventionellen Scheinwerfer einzusetzen, und erst im nächsten Jahr. wenn entsprechend ausgereifte LED-Produkte hierfür am Markt sind, auch in diesem Bereich komplett mit LED-Technik zu arbeiten.

Partner mit umweltbewusster Haltung 
Auch die hier bereits erwähnten Partner die GD:group und der Zelthersteller Losberger bringen die benötigte Einstellung mit. Die Losberger GmbH betont: ..In Zeiten steigender Energiepreise und Ressourcenknappheit sind betrieblicher Umweltschutz und nachhaltiges Management auch hier wichtige Faktoren interner Wertschöpfung. Umweltbewusste Zielvorgaben gelten bei Losberger deshalb für interne wie externe Prozesse."

Die GD:group, erstmalig ofllzieller Partner der GreenTec Awards und verantwortlich für die überdimensionale Projektionsfläche hinter der Bühne sowie die Sponsorenwand am Grünen Teppich, arbeitet in Eigeninitiative an umweltfreundlichen Lösungen: Derzeit entwickelt das Unternehmen z.B. ein Verfahren, das die noch gängige Entsorgung von PVC-Böden ablösen soll.

Fazit 
Der Schritt, die GreenTec Awards zu den Grünen Oscars zu machen, mit weltweiter Reichweite und von globaler Bedeutung, ist angesichts der Thematik nur konsequent. Die Verleihung abwechselnd in München und Berlin auszurichten, dürfte kein Spagat werden. Wichtig ist hier der vorbildliche Umweltindustrie-Standort Deutschland. Ein Spagat dürfte es indes werden. die Glaubwürdigkeit dauerhaft aufrecht zu halten und die Prinzipien immer über Profit zu stellen. Sicherlich ist es nicht leicht, die Preisverleihungen an schwerfällige Energiekonzerne wie RWE oder an Automobilhersteller wie BMW plausibel zu machen, während manche Ideen hoffnungsvoller Jungunternehmer leer ausgehen. Wenn es aber darum geht. Industrie und all jene Unreflektierenden aus Suburbia sensibler und zugänglicher für Neues - für Nachhaltiges - zu machen, dann sollte man solche als strategisch empfundenen Fouls tolerieren und den Awards Zeit geben. sich in die angestrebte Richtung zu entwickeln. Der Zweck heiligt hier vorläufig die Mittel. Langfristig gilt jedoch: Wenn man nachhaltig handeln will. dann mit Überzeugung und nicht, weil es gerade Mode ist. Die nächsten GreenTec Awards werden am 29. Mai 2016 im Rahmen der Auftaktgala zur Messe IFAT in München verliehen.